Gastspiel
Compagnia Buffo
(Willi Lieverscheidt) gastiert mit:
Francois Villon - Lebensbeichte und Balladen
Der Tod sitzt ihm im Nacken, so prasentiert Willi Lieverscheidt den alternden Francois Villon auf dem Plakat zur neuesten Produktion der
COMPAGNIA BUFFO. Unter dem Titel "Francois Villon - Lebensbeichte und Balladen" entfaltet Willi Lieverscheidt ein Kaleidoskop des Lebens
und Werk des Dichters und Abenteurers Villon auf der Bühne. Lieverscheidt zerstört den Glorienschein romantischer Verklärung. Villon ist nicht
ein dichtender Robin Hood, sondern jemand, der Hunger hat auf das Leben, auf Frauen, auf Wein
und üppige Mahlzeiten. Villon ist bereit seinen Hunger zu stillen: er klaut, er raubt und er bricht Herzen.
Lieverscheidt rezitiert nicht Balladen Villons, er lebt sie. Hohle Phrasen fehlen. Immer wieder bricht der Darsteller die Texte auf, sucht Kontakt mit
dem Publikum. Lieverscheidt bringt den Dichter nahe, indem er sich den Zuschauern nähert, die Texte immer wieder hinterfragt. Ironie und Komik
stoßen die Verse vom angestaubten Sockel. Lieverscheidt wechselt blitzschnell die Rollen, verwandelt sich glaubhaft vom armen Dichter fast mittellos
in den Zuhälter oder Fürsten. Seine stärksten Momente hat der Darsteller, wenn er plötzlich und nur fur Augenblicke ganz ernst wird: In diesen
Momenten läuft es einem kalt den Rücken herunter. Hinter der brillanten Show meisterhaft eingestzter theatralischer Stilmittel blitzt plötzlich ein
Funke Wahrheit hervor. Lieverscheidt präsentiert sich auf dem Höhepunkt seiner Kunst, ein Ausnahmeschauspieler in einem Ausnahmestück!