"Was wir sind, ist nichts, was wir suchen, ist alles", schrieb der evangelische Theologe und Lyriker Johann Christian Friedrich Hölderlin (1770 - 1843).
Um die Suche der Menschen nach Glück geht es in dem neuen Stück der
Karlsruher Spielgemeinde.
Unter dem Titel "Leben ist kein Verzicht" werden die Zuschauer mit auf die Reise genommen - eine Reise zwischen Aufbruch und Abbruch, Rückblenden und Visionen.
Ausgangspunkt für das Stück ist ein Arbeitsamt: Hier treffen die verschiedensten Menschen aufeinander.
Bäcker oder Angestellte, Putzfrau oder Schülerin, Student oder Spieler - sie alle warten sehnsüchtig und hoffen auf Veränderung, sind hoffnungsfroh oder resigniert.
Mit kargen Andeutungen öffnen sie sich den anderen Wartenden.
In surrealistischen Rückblenden breiten sie ihre Vergangenheit und ihre Erinnerungen aus.
Sie entfalten ihre Visionen von einem Leben in Würde und Geborgenheit, von Liebe und Beziehungen.
Das Theaterstück, das vollständig von den Schauspielerinnen und Schauspielern erarbeitet wurde, erzählt von den ganz alltäglichen Höhen und Tiefen des Lebens - lebensnah
und sensibel, humorvoll und wahrhaftig.
Es hinterfragt kritisch gesellschaftspolitische Probleme wie Armut oder Arbeitslosigkeit, ohne jedoch den Blick für das Schöne zu verlieren.
Dafür steht auch die musikalische Begleitung durch einen Klarinettenspieler und einen Percussionisten.
Mit ihren Klängen und Improvisationen verbinden sie die Szenen und schaffen eine ganz eigene Stimmung - noch unterstrichen durch die extravaganten Kostüme
und das einfache, aber äußerst wirkungsvolle Bühnenbild von Regisseurin Heide Harmsen.