Regie: Carsten Dittrich
Ran an den Speck - "Dänische Delikatessen" im Jakobus-Theater
Die Engländer als Meister des schwarzen Humors bekommen Konkurrenz von den Dänen.
Dunkelschwarz ist der Witz des Theaterstücks "Dänische Delikatessen", das 2011 nach dem gleichnamigen Film des großen Dänischen Filmemachers Anders Thomas Jensen entstanden ist.
Jetzt ist es erstmals auf der Theaterbühne in Karlsruhe zu sehen.
Das Jakobus-Theater im Theaterhaus Karlsruhe schickt sein Publikum mit dieser bitterbösen Komödie in die anschließende Sommerpause.
Regisseur Carsten Dittrich inszeniert dieses moralisch so gar nicht korrekte Stück um zwei liebenswerte Verlierertypen, die einfach nur ihr Glück machen wollen.
Svend und Bjarne eröffnen endlich ihre eigene Metzgerei.
Ein schickes Schild prangt über dem Laden, Visitenkarten mit goldenen Schweineköpfen sind gedruckt und die selbst gebratenen Bouletten duften als Probierhappen auf der Theke.
Nur die Kunden fehlen.
Die halten lieber Holger Holgersson, dem alten Chef von Svend und Bjarne, und seinen Rothirschwürsten die Treue.
Holgersson lässt es sich nicht nehmen, im Laden seiner früheren Mitarbeiter vorbei zuschauen und sich über sie lustig zu machen.
Den letzten Stoß will er ihnen verpassen, als er bei den beiden Huhn in Marinade für die wichtigsten Leute der Stadt noch für den gleichen Abend bestellt.
Doch dieses "Huhn in Marinade" kommt bei den Besuchern so gut an, dass sich Svend und Bjarne von nun an vor lauter Andrang nicht mehr retten können.
Der Laden brummt, die Zeitung und sogar das Fernsehen berichten darüber.
Keiner der Kunden ahnt, was er da wirklich zu sich nimmt...
In diese Komplexität kommen noch Bjarnes Liebesgeschichte zu einer Bestattergehilfin, ein Familiendrama und ein aus dem Koma erwachter Bruder.
Sonst wäre das ganze Versteckspiel ja auch langweilig.
Das Stück lebt von verdrehten Dialogen, köstlichen Missverständnissen und seinen unbeholfenen, widerspenstigen Charakteren.