Drama von Max Frisch
Dauer: 105 Minuten
Regie:
Jürgen von Bülow
Max Frisch hat mit "Andorra" ein zeitgenössisches Werk verfasst, dass nicht nur die Thematik des globalen Faschismus, - mit Verweisen auf die Judenverfolgung des Dritten Reichs - aufwirft, sondern ein weiteres Problem der heutigen Gesellschaft erfass
t:
Das Mobbing.
Gerade der zum "Jud" erklärte Andri zeigt deutlich die Muster, die bei einem Mobbing-Verhalten immer wieder zutage treten:
Aus einer anfänglichen Verunsicherung gegenüber seiner Umwelt folgt schließlich Misstrauen gegenüber seinen Mitmenschen. Andri vereinsamt zunehmend, zieht sich in sich selber zurück.
Am Ende sieht er keinen Ausweg und ergibt sich nahezu passiv in sein Schicksal: Einen Tod durch Verleumdung.
Tragischerweise erkennen die Täter zu spät ihr Wirken und Handeln, sofern ihnen Erkenntnis überhaupt zuteil wird:
In den Zwischenspielen verteidigen sich die Andorraner überwiegend mit Schuldzuweisung ihrer selbst oder durch der Bezeugung der Unwissenheit.
Die Inszenierung legt das Augenmerk auf das Thema des Mobbings und versucht gleichzeitig das Schicksal des Protagonisten auf spannende und mitreißende Art und Weise zu erzählen.